Die vorherrschende Wissenschaftsskepsis in der Bevölkerung initiierte das Projekt INSE (Interdisziplinäres Netzwerk für Wissenschaftsbildung Niederösterreich) mit dem Ziel, gemeinsam das Verständnis für Wissenschaft steigern. Als Teil der Pilotstudie, in der neue Ansätze für Wissenschaftsunterricht entwickelt und getestet werden sollten, wurden die Schüler-*innen der 8N2 und 7NI in der Sozialforschung tätig. Unter der Leitung von Prof. Gregor Jöstl (PH Baden) entwickelten sie Fragebögen zu wissenschaftsrelevanten Themen, erhoben selbst die Daten durch die Befragung von bis zu 100 Personen und analysierten sie unter Anwendung verschiedenster statistischer Verfahren. Die Ergebnisse und Schlussfolgerungen ihrer Studien zu Themen wie „Erfahrungen und Einstellungen zu Naturwissenschaften“, „Einstellung der Bevölkerung zu Atomkraft“ oder „Zusammenhang von Wissen mit den verschiedenen Zweigen des BORGs“ wurden nun beim Abschlussevent im Festsaal präsentiert.
Einige der zu hervorhebende Erkenntnisse aus den Studien sind, dass es einen signifikant positiven Zusammenhang zwischen dem Interesse an Naturwissenschaften und den Erfahrungen in den Schulfächern Biologie, Physik und Chemie gibt und dass die Lehrpersonen diese Erfahrungen maßgeblich beeinflussen. Ebenso zeigte sich, dass Männer/Jungen signifikant mehr Spaß und Interesse an NAWI haben (p<0,05) als Frauen/Mädchen. Rund 70% der befragten Österreicher*innen sprechen sich gegen Atomkraft aus. Personen, die das Reaktorunglück von Tschernobyl erlebt haben, sind eher gegen AKWs als jüngere Menschen. Befürworter von AKWs schätzen diese auch als sicher ein im Unterschied zu Atomkraft-Gegnern (T-Test; p<0,001).
Zur Evaluierung des Pilotprojekts wurden die Schüler*innen selber auch beforscht: vor und nach ihrer „Tätigkeit als Sozialwissenschaftler“ wurden sie befragt, um einen Eindruck ihrer Einstellung zur Wissenschaft zu erhalten sowie einen möglichen Effekt auf ihre Einstellung durch die Beschäftigung mit Forschung zu ermitteln.
DANKE an alle Schüler*innen der 7NI und 8N2 für ihr Engagement und den KVs Prof. Reiter u Prof. Gsenger für ihre Unterstützung!